1991 Eine der größten Herausforderungen, denen sich die neue Regierung gegenüber sieht, ist die Reform des Öffentlichen Dienstes. Am Unabhängigkeitstage gab es 42 500 gefüllte Planstellen. Bis 1991 wächst die Zahl der Beamten mit 15 000 neuen Planstellen auf 57 500 Staatsdiener. Der Hauptgrund dafür ist die Schaffung von neuen Ministerien wie Verteidigung und Auswärtiges, die es vor der Unabhängigkeit nicht gab. Die neue Verwaltungsstruktur setzt sich aus zwei Komponenten zusammen, einer neuen Verwaltung, die über Nacht geschaffen werden muss, ohne einen Planungsprozess zu durchlaufen, und den geerbten Apartheids-Strukturen. Die neue Verwaltung ist zentralistisch ausgerichtet, zum einen aus historischen Gründen und um der Zersplitterung durch die homelands entgegenzuwirken und zum anderen erzwungenermaßen durch die beschränkte Verfügbarkeit von Fachkräften in Namibia. Im Geiste von Artikel 141 der Verfassung und den Prinzipien der Politik der nationalen Aussöhnung ist die Regierung nicht in der Lage, Beamte der alten Ordnung zu entlassen, mit der Konsequenz, dass die Verwaltung unkontrolliert wächst und bald Proportionen erreicht, die untragbar sind.
Die neue namibische Fischerei-Politik zur optimierten Nutzung des namibischen Fischs hat ihre Wurzeln in der Verfassung von 1990. Das "Weißpapier für eine Fischerei-Politik, 1991" reflektiert die verfassungsmäßigen Bestimmungen, die wiederum im Seefischerei-Gesetz, 1992 und den daraus folgenden Seefischerei-Durchführungsbestimmungen, 1993, umgesetzt werden.
02.01. Die Briefmarken-Dauerserie mit Mineralien- und Bergwerksmotiven vom 16.11.1989 erscheint jetzt mit dem Namen "Namibia", als erste Dauerserie des neuen Staates.
Anfang Januar Das Gesetz "Foreign Investment Bill" schafft die Voraussetzung zur freien Marktwirtschaft in Namibia. Ausländische Investoren genießen Schutz vor Verstaatlichung, und der Zugang zu Fremdwährungen ist garantiert. Eventuelle Konfliktregelungen folgen internationalen Normen.
21./24.01. Präsident Nujoma stattet Angola den ersten Staatsbesuch ab. Der Besuch dient dem weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Kooperation, insbesondere hinsichtlich der Energie- und Wasserversorgung aus dem Grenzfluss Kunene.
25./27.01. Sam Nujoma besucht die Volksrepublik Kongo.
31.01. Die von Premier-Minister Hage Geingob am 14.12.1990 angekündigte Spende von einer Million Rand an den südafrikanischen African National Congress (ANC) wird ANC-Präsident Nelson Mandela überreicht.
30.01./01.02. Die Konsultativkonferenz der Southern African Development Coordination Conference (SADCC) findet in Windhoek statt.
03./06.02. Eine Internationale Investorenkonferenz wird in Windhoek abgehalten.
12.02. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, gibt bekannt, dass organisierte Zerstörung die ehemalige südafrikanische Militärbasis Bagani  (Buffalo-Basis) in Ruinen gelegt hat.. Das Ministerium für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen ist erst am 09.02., nachdem Präsident Nujoma das Lager besucht hatte, von den Vorfällen informiert worden. Die Bagani-Basis sollte als Teil eines Ansiedlungsplanes für heimatlose Namibier eingerichtet werden .Eine vom Präsidenten angeordnete  Untersuchungskommission ist angestellt worden, um die Gründe, die zu der Zerstörung geführt haben, festzustellen. Die Hauptursachen liegen in den ungesetzlichen Maßnahmen einiger Beamter des Ministeriums für Umweltschutz und Tourismus sowie in fehlender Koordinierung zwischen den Ministerien für Verteidigung und Inneres, die beide Dienstellen in der Nähe haben.
13.02. Ein irrtümlicher angolanischer Bombenangriff auf den Nordosten Namibias (in der Nähe von Bagani), bei dem vier Namibier verletzt werden, sorgt für Aufregung und Irritation (am 05.01. war es schon einmal zu einem solchen unblutigen Zwischenfall gekommen). Die Angriffe gelten der Verfolgung militärischer Kräfte der UNITA. Angola entschuldigt sich und bietet Kompensationen für den entstandenen Schaden an.
19.02. Präsident Nujoma kündigt seine erste Kabinettsumbildung an. Zwei neue Ministerien werden geschaffen. Das Ministerium für Fischereiwesen wird aus dem Ministerium für Landwirtschaft, Wasser und Ländliche Entwicklung ausgelöst. Minister wird Helmut Kangulohi Angula, der vormalige Vize-Minister für Bergbau und Energie. Als Nachfolger wird Jesaya Nyamu als Vize-Minister für Bergbau und Energie angestellt. Das Ministerium für Jugend und Sport wird aus dem Erziehungsministerium herausgelöst. Die neue Ministerin ist die frühere Vizeministerin für Umwelt und Tourismus, Pendukeni Iivula Ithana. Der ehemalige Vize-Minister für Handel und Industrie, Reggie Diergaardt (Mitglied der National-Versammlung für die UDF) wird Vize-Minister für Jugend und Sport. Frieda-Nela Williams wird Staatssekretärin im Jugendministerium. Als neuer Vize-Minister für Umwelt und Tourismus wird Ben Ulenga, der ehemalige General- Sekretär der Mineworkers' Union of Namibia (MUN), angestellt. Anton von Wietersheim (SWAPO-Mitglied der National-Versammlung) wird neuer Vizeminister im Ministerium für Handel und Industrie.
01./07.03. Als Folge seines Staatsbesuches in Kuba nimmt Präsident Nujoma 20 kubanische Arzte unter Vertrag.
04.03. Unter dem Vorsitz des Vize-Ministers für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, treffen sich Delegationen aus Namibia, Zimbabwe, Zambia und Botswana in Katima Mulilo, um den Einfluss der geplanten Trans-Caprivi-Fernstraße auf die Wirtschaft der vier Länder zu besprechen. Weiterhin soll die Integration der Straßensysteme in dem Gebiet untersucht werden. Ein weiterer Aspekt ist die Festlegung der günstigsten Position für eine Brücke über den Zambezi bei Katima Mulilo, welche die nötige Straßenverbindung zwischen Namibia und Zambia darstellen soll. Weiterhin kündigt Dierks den Baubeginn der Trans-Kalahari-Fernstraße noch für das laufende Jahr an. Die 103 km lange Strecke von Gobabis bis zur Botswana-Grenze bei Mamuno soll R 40 Millionen kosten. Die 590 km zwischen der Grenze und Jwaneng, südwestlich von  Gaborone, wird von Botswana finanziert. Die neue Straßenverbindung verkürzt den Weg zwischen Namibia und Johannesburg um mehr als 400 km.
14.03. Eine erste Gesprächsrunde zur Wiedereingliederung von Walvisbucht und den Atlantikinseln findet in Kapstadt statt (die starke namibische Delegation wird von den folgenden Ministern angeführt: Theo-Ben Gurirab, Hidipo Hamutenya, Ernest Ngarikutuke Tjiriange, Otto Herrigel, Ben Amathila, Helmut Kangulohi Angula, Hartmut Ruppel, Vekuui Rukoro und Klaus Dierks). Die Gespräche enden ergebnislos.
25.03. Drei weitere spanische Fischtrawler, die illegal in namibische Territorialgewässer eingedrungen waren, werden von den namibischen Behörden aufgebracht, dieses Mal mit Hilfe der südafrikanischen Marine.
27.03. Ein bilaterales Hilfsabkommen zwischen der USA und Namibia über US $ 35 Millionen wird abgeschlossen, um dem namibischen Erziehungssektor zugute zu kommen.
10.04. Das Windhoeker Obergericht entscheidet, dass die fünf spanischen Fischtrawler, die illegal in namibische Territorialgewässer eingedrungen und am 25.11.1990 von den namibischen Behörden aufgebracht worden waren, mit einem Schätzwert von insgesamt R 115 Millionen (einschließlich der beschlagnahmten Ladung im Werte von R 15 Millionen) dem Staat übereignet werden sollten. Daraufhin bricht die Europäische Gemeinschaft die Verhandlungen mit der namibischen Regierung über Fischereiquoten (die EC besteht auf höheren Fischereiquoten, von den 70% an Spanien gehen sollen) ab. Dieser EC-Beschluss ist bei einigen europäischen Mitgliedsstaaten umstritten, der spanische Delegierte besteht wegen des Konfliktes mit Namibia jedoch darauf. Die Kapitäne und Offiziere der spanischen Fischtrawler werden am 24.09. vom Windhoeker Obergericht wegen illegalen Fischens verurteilt.
Der neue Uukwambi-König, Elenga (Enene)(Oshivambo-Titel für Gruppenführer) Herman Iipumbu, wird in Uukwangula vereidigt.
22./25.04. Sam Nujoma stattet Tanzania einen Staatsbesuch ab.
25./28.04. Ein weiterer Staatsbesuch folgt nach Zimbabwe. Ein geplanter Besuch in Lesotho (28./30.04.) wird im letzten Moment abgesagt.
Mai Eine Übereinkunft über einen Waffenstillstand, der den Bürgerkrieg in Angola beenden würde, wird zwischen der angolanischen Rebellenbewegung UNITA und der regierenden Partei MPLA  geschlossen. Eine neue Verfassung, die politische und humanitäre Rechte gewährleisten würde, die Verschmelzung der beiden Armeen und die Abhaltung von demokratischen Wahlen vor Ende 1992, sind Teil des Abkommens. Die Wahlen von 1992 enden mit einem knappen Sieg für die MPLA, der von der UNITA nicht anerkannt wird. UNITA-Führer Jonas Savimbi geht zurück in den Busch und setzt den Bürgerkrieg fort. Trotz verschiedener internationaler Friedensbemühungen in den kommenden Jahren geht der Krieg bis 2002 weiter. Der Krieg, der Hunderttausende von Opfern fordert und Angolas Infrastruktur zerstört, kommt erst zu einem Ende, als Savimbi von Regierungstruppen getötet wird (am 22.02.2002 in der Moxico-Provinz in Südost-Angola).
03.05. Fumu (traditioneller Titel im Kavango) Erwin Mambo Munika wird in Mukwe als König des Mbukushugebietes im Kavango eingeschworen.
07./08.05. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen,, Klaus Dierks, präsentiert die erste Gruppe von namibischen Infrastrukturprojekten auf einer außergewöhnlichen Sitzung der UNO-Transportation and Communication Decade in Africa (UNTACDA II) in Addis Abeba: 1. Der Bau  der Trans-Caprivi-Fernstraße; 2. der Ausbau und die Verbesserung der Straßensysteme zwischen Namibia und Angola zur Hafenstadt Namibe (Namibe-Korridor); 3. der Bau der Trans-Kalahari-Fernstraße; 4. die Planung für den Bau einer Verbindungsstraße zwischen den Trans-Caprivi- und Trans-Kalahari Fernstraßen durch die Omaheke- und die Otjozondjupa Regionen;5. die Fertigstellung der Keetmanshoop nach Lüderitzbucht Fernstraße (Aus bis Goageb-Strecke); 6. die Planung einer direkten Verbindung zwischen Aus oder Lüderitzbucht nach Oranjemund; 7. die Planung der Trans-Caprivi-Eisenbahnlinie von Grootfontein nach Zambia; 8. die Realisierung von verschiedenen internationalen Telekommunikations-Projekten wie eine Glasfaserverbindung von Grootfontein nach Katima Mulilo und eine weitere von Ondangwa nach Lubango in Angola sowie  eine Mikrowellenverbindung von Windhoek nach Ghanzi in Botswana.
17.05. Eine zweite Gesprächsrunde zur Wiedereingliederung von Walvisbucht und den Atlantikinseln findet in Windhoek statt. Es wird übereingekommen, dass, bis zur endgültigen Klärung der territorialen Zugehörigkeit der umstrittenen Enklave und der Atlantikinseln, eine gemeinsame Übergangsverwaltung des Gebietes eingerichtet werden soll. Im Prinzip wird auch Einigung über eine neue Oranjegrenze erzielt. Sie soll jetzt dem Thalweg des Flusses und nicht mehr der nördlichen Hochwasserlinie folgen (Die Frage der Oranjegrenze ist gegenwärtig (März 2003) immer noch nicht abgeschlossen).
23.05. Der Minister für Finanzen, Otto Herrigel, legt den Etat für das Haushaltsjahr 1991/92 vor. Herrigel nennt den Haushalt "vorsichtig expansionistisch". Die geplanten Ausgaben belaufen sich auf R 3 120 Millionen mit erwarteten Einnahmen von R 2 423 Millionen. Das verkörpert ein Realwachstum von neun Prozent im Vergleich mit dem Haushaltsjahr 1990/91. Das Defizit soll aus Ersparnissen des letzten Haushaltsjahres (R 200 Millionen), R 78 Millionen aus aufgelaufenen Zinsen und R 105 Millionen aus Entwicklungshilfemitteln gedeckt werden. Der Rest des Defizits soll durch Verschuldung getilgt werden. Es werden keine Steuererhöhungen vorgeschlagen. Kapitalprojekte sind für R 554 Millionen vorgesehen, eine Steigerung von 66% im Vergleich zu 1990/91. 61 Millionen gehen in die landwirtschaftliche Entwicklung in den vormalig vernachlässigten Gebieten im Norden. Der Löwenanteil des Kapital-Haushalts geht wiederum zum Ministerium für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, hauptsächlich für Straßenbauprojekte (R 156 Millionen insgesamt), davon R 32 Millionen für die Trans-Kalahari- (14 Millionen US $ insgesamt) und die Trans-Caprivi-Verbindungen (57 Millionen US $ insgesamt) und der letzten, noch fehlenden Teilstrecke der Fernstraße von Keetmanshoop nach Lüderitzbucht (Aus-Goageb), als auch des weiteren Ausbaus des Telekommunikationssystems im Norden. Andere Infrastrukturprojekte beinhalten den Sozialen Wohnungsbau, die Entwicklung von ländlicher Elektrifizierung und den Ausbau von Wasserversorgungssystemen. Weitere Kapitalprojekte gibt es im Gesundheits- (R 15 Millionen) und im Erziehungssektor (R 52 Millionen). Ein relativ geringer Anteil entfällt auf das Verteidigungs- (R 184 Millionen) und das Innere Ministerium (R 210,9 Millionen). Ein negativer Effekt wird durch den aufgeblasenen Öffentlichen Dienst, eine Erblast der früheren kolonialen Verwaltung, erzielt. Das reale Brutto-Inlandsprodukt (BIP) für 1990/91 zeigt eine Steigerung von 5,1% gegenüber dem Vorjahr, erklärt durch das Wachstum der Diamanten- (56%) und der Fischproduktion (84%). Andere Bergbauprodukte zeigen allerdings einen Produktionsrückgang, wie z.B. der Uranabbau bei Rössing. Die Fischproduktion nimmt einen merklichen Aufschwung durch die Neu-Investition der Pescanova-Fischfabrik in Lüderitzbucht (Mitte Mai 1991) von R 28 Millionen und 500 neuen Arbeitsplätzen. Die Inflationsrate steigt von 10% am Jahresbeginn 1990 auf 18,1% am Jahresende, mit einer gemittelten Inflationsrate von 11,9%.
07.06. Der Minister für Erziehung, Kultur und Sport, Nahas Angula, legt in der National-Versammlung einen Bericht über die Abschaffung der alten südafrikanischen und die Einführung neuer Lehrpläne an Namibias Oberschulen vor: Pedagogy in Transition: The Imperatives of Educational Development in the Republic of Namibia. Die neue Lehrprogramm ist von einer der britischen Universität Cambridge angeschlossenen Agentur entwickelt worden. Die neue Unterrichtsmethode führt zu einem neuen Prüfungssystem mit dem Abschlusszeugnis: International General Certificate for Secondary Education (IGCSE). Die Umstellung der Lehrpläne hat viele Übergangsschwierigkeiten in den nächsten Jahren zur Folge.
11.06. Premier-Minister Hage Geingob weist zunehmende Kritik an Nujomas Reisediplomatie mit dem Hinweis zurück, dass bilaterale Wirtschaftsverträge zwischen Staaten viele Vorteile für Namibia hätten.
16.06. Die Regierungen von Botswana und Namibia einigen sich auf eine gemeinsame Kommission zur Rückführung von Menschen namibischer Abstammung, die heute in Botswana leben. Es handelt sich hierbei um die Nachkommen von Ovaherero, die vor den deutschen Gräueltaten während des Ovaherero-Deutschen Krieges von 1904/06 nach Britisch-Bechuanaland geflohen waren.
19.06. Neue Rundfunkgesetzgebung (Broadcasting Act (Act No. 9 of 1991)) legalisiert die namibische Rundfunkgesellschaft Namibian Broadcasting Corporation (NBC), die im Mai 1990 als Nachfolger der South West African Broadcasting Corporation (SWABC) entstanden ist. Die Gesellschaft verfügt über die Freiheit, ihre eigenen Programme zu gestalten. Sie hat die wichtige Aufgabe, das Volk von Namibia zu informieren, zu erziehen und zu unterhalten. Die Korporation trägt die Verantwortung, Einheit zwischen Namibiern, die Politik der nationalen Aussöhnung, wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung sowie Frieden und Stabilität zu fördern. Der erste Vorstandvorsitzende ist seit 1990 Nahum Gorelick. Seit ihrer Gründung hat die NBC große Entwicklungsaufgaben bewältigt. Die Sendekapazität wird bis Ende der 1990iger ausgebreitet, so dass im Rundfunk- 95% und im Fernsehbereich 40% aller Namibier erreicht werden. Im Jahre 1996 sind fast alle NBC-Radiodienste auf UKW-Frequenzen aufgebaut, und neue UKW-Sender sind in Opuwo, Rundu, Epukiro, Rietfontein, Aminuis und Terrace Bay eingerichtet worden. Neue Fernsehsender gibt es in Oshakati, Opuwo, Rundu, Katima Mulilo, Terrace Bay, Epukiro, Aminuis, Stampriet, Brukkaros und Oranjemund. Rundfunksignale werden über 35 Transmitter- und Fernsehsignale über 30 Transmitterstationen landesweit ausgestrahlt.
16.06. Die Regierungen von Botswana und Namibia einigen sich auf die Einsetzung einer Gemeinsamen Kommission zur Rückführung von in Botswana lebenden Menschen namibischer Herkunft. Es handelt sich hierbei um die Nachkommen von Ovaherero, die vor den deutschen Gräueltaten während des Ovaherero-Deutschen Krieges von 1904/06 nach Britisch-Bechuanaland geflohen sind.
18./20.06. ANC-Präsident Oliver Tambo besucht Windhoek.
26.06./01.07. Die lang erwartete Land-Konferenz, unter dem Vorsitz von Premierminister Hage Geingob, findet mit 500 Delegierten in Windhoek statt. Die Konferenz endet mit 23 Resolutionen, die nur empfehlende und nicht bindende Wirkung haben. Der Status-quo in der sensitiven Landfrage wird aufrechterhalten. Die bestehende ungleiche Landverteilung wird ebenfalls beibehalten. Ansprüche aufgrund historischer Besitzverhältnisse werden ausgeschlossen. Landübertragung kann nur mit Entschädigung, wie in der namibischen Verfassung vorgesehen, erfolgen.
07.07 Die Namibische Nationale Studenten-Organisation (NANSO), die bis zum heutigen Tage mit SWAPO affiliiert war, beschließt auf ihrem Jahreskongress, die Bindung an die Partei zu beenden.
08.07. Ein schockierender Vorfall mit rassistischem Hintergrund spielt sich im Hotel Onduri in Outjo ab. Der Vize-Minister für Umweltschutz und Tourismus, Ben Ulenga, wird vom Hotel-Eigentümer,  Herrn Burkhard Friedrichsmeier, aus dem Hotel gewiesen. Das Geschehen wird von dem Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen,, Klaus Dierks, beobachtet. Daraufhin legt Dierks Klage gegen den Hotel-Eigentümer. Der Vorfall führt später im Jahr zu zwei Anklagen vor Gericht (Onduri-Gerichtssache) und zur Promulgierung des Racial Discrimination Prohibition Act (Act No 26 of 1991).
25.07. Nach einer Enthüllung des südafrikanischen Geheimagenten, N. Basson, gibt der südafrikanische Außenminister Pik Botha zu, dass Südafrika einen massiven Geheimfond von 100 Millionen Rand eingerichtet hatte, um alle Oppositionsparteien im Wahlkampf 1989 gegen SWAPO zu unterstützen.
Der Kontrakt für die zweite Phase der Trans-Caprivi-Fernstraße von Takwasa nach Nyangana (48 km) wird für R 33 Millionen, nach internationaler Ausschreibung, an die Baufirma Stocks & Stocks Namibia zuerkannt.

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DieTrans-Caprivi-Fernstraße nahe Mupapama, km 45 östlich von Rundu, Kavango Region, Dezember 2002
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

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DieTrans-Caprivi-Fernstraße beim Omuramba Omatako, Strecke: Takwasa - Nyangana, km 60 östlich von Rundu, Blick nach Osten, Kavango Region, Dezember 2002
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

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DieTrans-Caprivi-Fernstraße beim Omuramba Omatako, Strecke: Takwasa - Nyangana, km 60 östlich von Rundu, Blick nach Westen, Kavango Region, Dezember 2002
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

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DieTrans-Caprivi-Fernstraße, Strecke: Takwasa - Nyangana, km 75 östlich von Rundu, Blick nach Westen, Kavango Region, Dezember 2002
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

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DieTrans-Caprivi-Fernstraße, Strecke: Takwasa - Nyangana, km 95 östlich von Rundu, nahe Ndyiona, Blick nach Osten, Kavango Region, Dezember 2002
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks

08.08. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, gibt bekannt, dass Namibias Verkehrspolitik tiefgründig untersucht wird. Das Resultat wird eine wesentlich liberalere Verkehrspolitik sein, die es allen Namibiern ermöglicht, an der Verkehrsindustrie teilzunehmen. Diese Politik wird in einem "Weißpapier für Verkehrswesen" zusammengefasst.
26.08. Premierminister Hage Geingob reist nach Frankreich, Südkorea und in die Volksrepublik China, um für Entwicklungshilfe und Privatinvestitionen zu werben.
September Konrad Lilienthal verkauft die Namibia Nachrichten (NN)(letzter Chef-Redakteur: Hartmut Rodenwoldt) an die Republikein-Gruppe (später Democratic Media Holding und Partners) von DTA-Vorsitzendem Dirk Mudge. Nach dem Tode von Diether Lauenstein im Dezember 1990 hatte Mudge bereits den John Meinert Verlag mit dem Deutschen Verlag mit der Allgemeinen Zeitung aufgekauft.
19.09. Ein bilaterales Abkommen über die Ausbildung namibischer Soldaten wird mit Kanada abgeschlossen.
20.09. Ein "Namibisch-Südafrikanisches Technisches Komitee für Walvisbucht" wird gegründet.
26./27.09. Rössing Uranium, internationaler Konzern und Tochterfirma der Rio Tinto Zinc, entlässt 750 Arbeitnehmer und drosselt die Produktion auf 2 500 Tonnen Uranoxid. Der geschätzte Einnahmeverlust für die namibische Regierung beläuft sich auf R 100 Millionen. Die Firmenleitung äußert die Hoffnung, dass ein ab 1994 laufender Liefervertrag mit der Electricité de France die Situation bereinigen wird.
05./06.10. Als eine seiner letzten Amtshandlungen eröffnet Präsident Kenneth Kaunda von Zambia die 33. Landwirtschaftsausstellung in Windhoek.
08./10.10. Die britische Königin, Elisabeth II, stattet Namibia einen Staatsbesuch ab.
16./22.10. Auf dem Commonwealth-Gipfeltreffen in Harare, an dem Präsident Nujoma teilnimmt, wird eine Resolution zugunsten der Wiedereingliederung von Walvisbucht und der Atlantikinseln verabschiedet.
29.10. Präsident Nujoma kündigt die Einrichtung einer diplomatischen Vertretung (Interessenbüro) in Südafrika an. Bis jetzt hat Namibia 13 Botschaften und diplomatische Vertretungen im Ausland eröffnet.
Ende Oktober Die erste Volkszählung nach der Unabhängigkeit ermittelt eine Einwohnerzahl von 1,4 Millionen.
01.11. Die einseitige Errichtung eines namibischen Grenzpostens zwischen Zambia und Namibia in der Caprivi-Region führt zu einer Verstimmung zwischen den beiden Ländern.
07.11. Die Swedish International Development Agency (SIDA), zusammen mit dem Ministerium für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, kündigt die Kommerzialisierung der namibischen Post- und Telephondienste an. Die beiden Dienste sollen ihre Effizienz und Dienstleistungen verbessern und eventuelle Verluste in Profite umwandeln. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, macht bekannt, dass Windhoek eine eigene Satellitenstation erhalten solle, über die Überseegespräche in Zukunft geleitet werden sollten, und nicht mehr wie bisher, über Südafrika. Neue Postämter im Ovamboland sind bereits in Ohangwena, Outapi und Tsandi im Bau. Ebenfalls werden die Telephondienste in den vernachlässigten Gebieten im Norden drastisch verbessert.
02.12. Die DTA, die bisher eine Parteienallianz aus verschiedenen ethnisch orientierten Parteien war, wird eine konsolidierte politische Partei. Der amtierende Präsident, Mishake Muyongo, wird neuer Präsident. Dirk Mudge bleibt Parteivorsitzender.
04./05.12. Der neu gewählte Präsident von Zambia, Frederick Chiluba, stattet Namibia einen Staatsbesuch ab.
07./11.12. Der SWAPO-Kongress findet in Windhoek statt. Eine neue Partei-Verfassung und ein neues politisches Programm werden verabschiedet. Das Parteiprogramm ebnet den Weg zum Übergang von einer Befreiungs-Bewegung zur politischen Partei. Moses Makue 5Garoëb wird als General-Sekretär bestätigt und ersetzt damit Andimba Toivo Ya Toivo. Hendrik Witbooi wird Vize-Präsident. Ein neues Zentral-Komitee wird gewählt. Zwei "weiße" Mitglieder schaffen zum ersten Mal den Weg in das höchste Partei-Gremium: Hartmut Ruppel und Klaus Dierks.
13.12. Der Vize-Minister für Öffentliche Arbeiten, Verkehr und Kommunikationen, Klaus Dierks, unterzeichnet einen Vertrag mit Grinaker Namibia (Pty) Ltd. über den Bau des letzten fehlenden Teilstückes der Fernstraße von Keetmanshoop nach Lüderitzbucht (100 km: Aus-Goageb). Diese Fernstraße ist die erste, die teilweise mit arbeitsintensiven Mitteln gebaut wird. Weiterhin gibt Dierks bekannt, dass bereits mit dem Bau der Trans-Kalahari-Fernstraße von Gobabis bis zur Botswana-Grenze begonnen wurde. Anfang nächsten Jahres beginnt auch die Verbreiterung der Straße von Windhoek zum Internationalen Flughafen (38 km für R 7 Millionen).
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[Inhaltsverzeichnis]

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