1929 Die große "Hungersnot der Staudämme" (Ondjala yomatale) im Ovamboland dauert von 1929 bis 1931 (im westlichen Ovamboland bis 1933). Die SWA Administration bekämpft die Hungersnot durch ein "Lebensmittel-für-Arbeit-Programm" bei dem in großem Maße Staudämme im Ovamboland angelegt werden. Das Programm wird hauptsächlich durch Frauen und Kinder durchgeführt, da die meisten Männer im arbeitsfähigen Alter sich im Süden von SWA als Kontraktarbeiter befinden.
Die Ovamboland-Angelegenheiten-Proklamation Nr. 27 von 1929 wird erlassen. Diese Proklamation schreibt, inter alia, "die Umwandlung des Ovambolandes in ein Eingeborenenreservat für die alleinige Nutzung und Besiedlung der Ovambo" vor. Weiterhin sorgt sie für die Schaffung von Treuhandfonds für jeden der Stämme im Ovamboland und die Zahlung von Steuerabgaben durch die jeweiligen Stammesangehörigen auf diese Konten für öffentliche Haushaltsausgaben, die vom Administrator genehmigt werden müssen. Dieses Gesetz schafft die Grundlage für die spätere "getrennte Entwicklung", auf Afrikaans Apartheid, im Ovamboland.
Der erste automatische Telephondienst (erste automatische Telephonzentrale) wird in Windhoek durch Administrator Werth eingeweiht, indem er den Windhoeker Bürgermeister, John Meinert, anruft.
Die Telephonlinie zwischen Windhoek und Ondekaremba wird bis Gobabis verlängert.
Eine Römisch-Katholische Missionsstation wird in Bunya im Mbunzagebiet im Kavango eröffnet.
Mbukushu-König Disho I stirbt. Nachfolger wird Dimbu II (bis 1939). Dimbus Erbe, Disho II, wird 1947 von den Südafrikanern abgesetzt und geht nach Botswana, kehrt allerdings 1969 nach Namibia zurück. Von 1947 bis 1969 herrscht König Max Makushe auf der Insel Tanhwe in Andara. Danach sind (bis 1991) Fumu Alfons Majavero und Fumu Frans Dimbare die Mbukushu-Führer.

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Der Mbukushu-König Disho II (1939-1947), der 1947 von den Südafrikanern ins Exil geschickt wurde in Mukwe, Juni 1975
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Auf der Suche nach Erdöl wird das erste Bohrloch für Erdöluntersuchungen nahe Berseba geschlagen. Es gibt zwar eine Gasexplosion, Öl wird nicht entdeckt.

19.01. Die Hansa-Brauerei wird in Swakopmund eröffnet.
25.02. Eine Abordnung des Deutschen Bundes (DB) legt dem südafrikanischen Premierminister J.B.M. Hertzog Themen, wie deutsche Sprachrechte und Wahlrecht für Deutsche, vor. Die Abordnung hat damit keinen Erfolg.
März Nach der Rückkehr dieser Abordnung wird eine Erklärung herausgegeben, dass "Schwarze" einen "sehr niedrigen Entwicklungsstand hätten", und dass "Selbstverwaltung nur auf dem Gleichheitsgrundsatz beruhend, durch weiße britische und deutsche Bürger ausgeübt werden könnten".
03.03. Der Angola-Trek endet in Outjo.
08.05. Die Zeitung Walvis Bay Messenger wird in South West Times umbenannt. Sie wird in Swakopmund bis Dezember 1933 gedruckt.
12.05. Sam Shafiishuna Nujoma wird in Okahao ( Ovamboland) geboren.
03.07. Bei der "weißen" Wahl zur Gesetzgebenden Versammlung gewinnt die UNSWP eine Zweidrittelmehrheit. Der Administrator A.J. Werth neutralisiert dieses Ergebnis durch die Anstellung von mehr deutschen Mitgliedern in die Versammlung. Die deutschen Mitglieder kämpfen für deutsche Sprachrechte und gegen die automatische Naturalisierung.
01.09. Die Verwaltung des Caprivizipfels geht an die SWA Administration über (bis 1939). Verhandlungen beginnen, um endgültig die südwestliche Grenze des Caprivizipfels zwischen dem Okavango und dem Chobe festzulegen. Sie wird von "einem Punkt 20 Meilen südlich der Stelle, wo die Verbindungslinie von Andara (Insel Thipanana) den Chobe schneidet, und von dort entlang einer Linie, die parallel und 20 Meilen südlich von der Nordgrenze läuft" bestimmt.
Anlässlich der Eingliederung des Caprivizipfels versucht eine Regierungsdelegation von Andara
in den östlichen Caprivizipfel vorzudringen, scheitert aber am Kwandofluss und muss umkehren. Diese verkehrsbedingten Probleme sind der Grund, dass die Verwaltung des Caprivizipfels 1939 wieder Pretoria übertragen wird.
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[Inhaltsverzeichnis]

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