1915 |
Hauptmann W. Surmon wird Easons
Nachfolger im Caprivizipfel (bis zum Jahre 1916).
Ovaherero-Soldaten unter dem Befehl von südafrikanischen Offizieren und geschickt von
ihrem früheren Führer, Samuel Maharero, unterstützen die südafrikanische Invasion von
Deutsch-Südwestafrika. Mit dem südafrikanischen Vormarsch kommt es zu zahlreichen
fliehenden Ovaherero von ihren deutschen Arbeitsgebern in ihre ehemaligen
Heimatgebiete. Sie verstecken sich entweder im Busch oder suchen Beschäftigung bei der
SA-Truppe.
Mbukushu-König Diyeve II stirbt. Nachfolger wird Disho I (bis 1929). |
15.01. |
Südafrikanische Unionstruppen
besetzen Swakopmund. |
Anfang Februar |
Ein deutscher Angriff findet auf
Kakamas in Südafrika statt.
Der Friedhof von Warmbad: Mit Gräbern von gefallenen deutschen
und südafrikanischen Soldaten des Ersten Weltkrieges
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
02.02. |
Der südafrikanische
Premierminister Louis Botha kommt in Swakopmund an. |
07.02. |
Die Diamanten-Eisenbahnlinie von
Pomona nach Bogenfels wird von den Südafrikanern zerstört. |
11.02. |
Louis Botha übernimmt den
Oberbefehl über die südafrikanischen Truppen (43 000 Mann).
Die neue Eisenbahnlinie zwischen Walvisbucht und Swakopmund ( Kap-Spurweite von 1 067 mm)
ist größtenteils fertiggestellt. |
15.02. |
Die südafrikanischen Truppen
stoßen von Lüderitz kommend bis zur Garub- Eisenbahnstation vor. |
20.02. |
Die Südafrikaner beginnen mit dem
Wiederaufbau der zerstörten Otavi-Eisenbahnlinie von Swakopmund aus. Die Bahnlinie wird
nicht mehr in der 600 mm Spurweite, sondern in der Kap-Spurweite (1 067 mm)
gebaut. |
23.02. |
Goanikontes am Swakop wird von den
Südafrikanern erobert. |
20.03. |
In der Schlacht von
Pforte-Jakkalswater-Riet, östlich von Swakopmund, erleiden die Deutschen schwere
Verluste. Die Deutschen ziehen sich nach Kubas zurück.
Blick nach Süden in das Khan-Fluss-Tal an der Station Stingbank
in der Namib-Wüste nahe Ebony: 30 km westlich von !Usakos: 04.09.2004 bei
Sonnenuntergang: Die Nacht nähert sich von Osten
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
Blick nach Süden in das Khan-Fluss-Tal an der Station Stingbank
in der Namib-Wüste nahe Ebony: 30 km westlich von !Usakos: 04.09.2004 bei
Sonnenuntergang: Deutsche Befestigungsanlagen aus dem Ersten Weltkrieg bei
Pforte-Jakkalswater-Riet gegen die aus Swakopmund eindringenden Südafrikanischen Truppen:
März 1915
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
Warmbad wird von den Deutschen geräumt. |
24.03. |
Kriegsbedingt schließt das Postamt
Kubas.
Aus wird unter dem Befehl von Major Bauszus geräumt. |
29.03. |
Die ersten 42 km der
wiederaufgebauten Otavi-Eisenbahnlinie sind bis zur Rössing-Station fertiggestellt.
Der deutsche Pilot Fiedler unternimmt von Schakalskuppe entlang der Eisenbahnlinie von
Seeheim nach Lüderitz seinen letzten Erkundungsflug. |
31.03. |
Die Postämter Gochas, Arahoab
(heute Aranos) und Bergland schließen.
Warmfontein: Grab eines deutschen Soldaten, der im Ersten
Weltkrieg 1915 bei Vellicke fiel
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
01.04. |
Die Postämter Aus, Bethanien und
Seeheim schließen.
Der Schutztruppen-Befehlshaber Franke unterstellt alle Eisenbahnen im Schutzgebiet
militärischem Befehl.
Der weitere Wiederaufbau der Staatsbahn in Richtung Karibib beginnt von der Bahnstation
Rössing aus. |
03.04. |
Das Postamt Koes schließt. |
06.04. |
Das Postamt Brackwasser schließt. |
13.04. |
Die Baster protestieren gegen den
Beschluss des Rehobother Bezirksamtmannes Hiller von Gaertringen, dass ein Teil der
Basterkompanie nach Otjiwarongo verlegt wird, um südafrikanische Kriegsgefangene zu
bewachen. |
14.04. |
Der kommandierende Oberstleutnant
Franke stellt die protestierenden Baster vor die Alternative, der Verlegung nach
Otjiwarongo zuzustimmen oder völlig entwaffnet zu werden. |
15.04. |
Die Baster-Gemeinschaft des
Rehobothgebietes steht gegen die deutsche Kolonialherrschaft auf. Dies geschieht als
Konsequenz eines geheimen Treffens zwischen Louis Botha und dem Baster-Kapitän Cornelius
van Wyk am 01.04. Die Baster sind in besonderem Maße über die Tatsache erbost, dass das
Baster-Korps gebraucht wird, um südafrikanische Kriegsgefangene in Otjiwarongo zu
bewachen. In Schlip mobilisiert Pieter Mouton alle waffenfähigen Baster und zieht sich
mit ihnen nach Sam-Khubis zurück. Auf dem Wege dorthin werden u.a. die deutschen
Polizeiwachtmeister Rudolf Rogge und Richard Ewald Ernst Putzier auf Büllspoort
erschossen. Die Deutschen marschieren in Richtung Sam-Khubis, um die aufsässigen Baster
zu stellen. Auf dem Vormarsch nach Sam-Khubis greifen diese die Baster in Heuras, Uitdraai
und Kabirab an. Auf der Basterseite kämpfen unter anderem Samuel und Johannes Beukes. |
Mitte bis Ende April |
Folgende Postämter müssen
kriegsbedingt schließen: Ukamas, Kalkfontein Süd, Kanus, Kuibis, Berseba, Gibeon,
Nauchas und Hoachanas. |
17.04. |
Seeheim wird geräumt. |
19.04.
|
Das Postamt Keetmanshoop schließt.
Die Deutschen ziehen sich unter dem Befehl von Hauptmann von Kleist nach Norden zurück.
Der Rückzug vollzieht sich im Westen über Maltahöhe und das Bastergebiet und im Osten
über Stampriet und Uhlenhorst nach Dordabis und Gobabis (Offiziere: Hans von Gossler,
Siegfried von Schack und Carl Jaspersen). Am gleichen Tag kommt es zu einem Gefecht bei
Kabus nördlich von Keetmanshoop. |
20.04. |
Das Postamt Gründorn schließt. |
21.04. |
Die Südafrikaner besetzen Berseba.
Zahlreiche Farmer setzen sich unter dem Schutz Hans Merenskys nach Norden ab.
Die Situation wird für die Deutschen noch verschärft durch den Tod des einzigen
Generalstabsoffizier in der Schutztruppe, Rüdiger Weck. Nachfolger wird Hauptmann Georg
Trainer.
Der Friedhof von Berseba: Karas Region
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks |
23.04. |
Die Schlacht von Gibeon endet mit
schweren Verlusten für die Deutschen. Gibeon wird am 25.04. geräumt. Die überlebenden
und der Gefangenschaft entgangenen Deutschen brechen nach Norden durch. Sie erreichen
Mariental am 27.04., Kalkrand am 29.04., Tsumis am 30.04. und Rehoboth am 02.05.
Kriegsgräber Deutscher und Südafrikanischer Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg in den
verschiedenen Schlachten um Gibeon: April 1915:Gibeon-Station-Friedhof: Hardap Region
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
|
27.04. |
Es kommt zur Schlacht von Konub in
der Nähe von Rehoboth.
Die Postämter Mariental und Kub schließen. |
29.04. |
Das Postamt Maltahöhe schließt.
Die Farm Kaltenhausen, südwestlich von Otjimbingwe, wird von 6 000 südafrikanischen
Soldaten eingenommen. Von dort gehen sie auf Otjimbingwe vor, welches am 30.04. erobert
wird. |
30.04. |
Die Postämter Klein-Nauas,
Otjimbingue (Otjimbingwe), Usakos und Onguati schließen.
Der südafrikanische General Jan Christian Smuts und der General Direktor der S.A.
Eisenbahnen, W. W. Hoy, kommen in Walvisbucht an. |
Ende April |
Die Schulen in Windhoek schließen
wegen des raschen Vormarsches der Südafrikaner und der sich ergebenden Blockierung vieler
Verkehrswege. |
01.05. |
Gouverneur Seitz verlagert die
Hauptstadt des Schutzgebietes von Windhoek nach Grootfontein. |
Anfang bis Mitte Mai |
Weitere kriegsbedingte
Schließungen von Postämtern erfolgen in: Rehoboth, Hohewarte, Seeis, Hatsamas, Aris,
Neudamm, Fahlgras (Windhoek), Groß-Witvley, Brakwater (Windhoek), Okatjomboa, Otjosazu,
Omitara und Epukiro.
Rudolf Kindt gründet in Tsumeb die letzte Zeitung von Deutsch-Südwestafrika: Die
Kriegsnachrichten. |
03.05. |
Die Postämter Okahandja, Karibib,
Waldau und Johann-Albrechtshöhe schließen. |
04.05. |
Ein Gefecht zwischen den Deutschen
und den Baster findet in Garies statt.
Das Postamt Okasise schließt.
Das Oberkommando der Schutztruppe verlässt Windhoek nach Norden. |
06.05. |
Das Postamt Osona schließt. |
07.05. |
Die Südafrikaner besetzen
Okahandja. Die letzten deutschen Truppen unter dem Befehl von Oberleutnant Georg Fritz
Ferdinand von Hepke und Ernst Weiske verlassen Windhoek in Richtung Seeis. |
08.05. |
In der Schlacht von Sam-Khubis
zwischen Deutschen und Baster erleiden letztere schwere Verluste. Der Tag dieser Schlacht
wird bis zum heutigen Tag von der Baster-Gemeinschaft als Gedenktag gefeiert. Die
deutschen Truppen werden am 12.05. mit der Bahn nach der Station Bergland befördert und
marschieren am 13.05. von Hohewarte zum Waterberg.
Das Postamt Otjosonjati schließt. |
10.05. |
Die Postämter Otjihavera und Ekuja
schließen. |
11.05. |
Das Windhoeker Hauptpostamt wird
geschlossen. |
12.05. |
Windhoek wird von den
südafrikanischen Truppen besetzt. Der Windhoeker Bürgermeister Peter Müller übergibt
die Stadt den Südafrikanern. Windhoek hat etwa 3 000 "weiße" und 10 000
"schwarze" und "farbige" Bewohner. Am gleichen Tage wird auch Okombahe
eingenommen.
Das Postamt Wilhelmstal schließt. Neu-Heusis schließt einen Tag später. |
15.05. |
Das Postamt Otjundaura schließt. |
18.05. |
Das Postamt Gobabis schließt. |
20./22.05. |
Es kommt zu einem zweitägigen
Waffenstillstand. Es finden Waffenstillstandsverhandlungen zwischen dem deutschen
Gouverneur Seitz und Botha auf der Farm Giftkuppe bei Omaruru statt. Die Verhandlungen
scheitern. |
21.05. |
Die Reste der deutschen
Schutztruppe konsolidieren sich zwischen Kalkfeld und dem Waterberg. |
29.05. |
Die Eisenbahnlinie von Lüderitz
nach Seeheim wird von den Südafrikanern wieder für den Verkehr geöffnet. Von Seeheim
zieht die Reparaturbrigade nach Keetmanshoop und Windhoek, um weitere Instandsetzungen an
der Eisenbahnlinie vorzunehmen. |
31..05. |
Das Postamt Barby schließt. |
Juni |
Folgende Postämter müssen
kriegsbedingt schließen: Chairos, Otjiwarongo, Kalkfeld und Okaukwejo.
Deutsche Patrouillen sprengen wiederholt Teile der gerade wiederhergestellten
Eisenbahnlinie zwischen Okahandja und Karibib (unter dem Befehl von Hauptmann von
Losnitzer). |
19.06. |
35 000 Soldaten der
Südafrikanischen Union (etwa die Hälfte der totalen Truppenstärke, den deutschen
Truppen materialmäßig hoch überlegen) beginnen den Vormarsch in den Norden des
Schutzgebietes.
Omaruru wird besetzt. |
20.06. |
Die Postämter Omaruru und Okombahe
schließen. |
22.06. |
Das Postamt Waterberg schließt.
Outjo schließt einen Tag später. |
29.06. |
Das Postamt Guchab schließt. Otavi
schließt einen Tag später. |
01.07. |
In der Schlacht von Otavifontein
stehen 800 Deutsche 8 000 Südafrikanern gegenüber. |
04.07. |
Das letzte Gefecht während des
Ersten Weltkrieges findet in Ghaub (||Gaub) statt. |
06.07. |
Das Postamt Grootfontein wird
geschlossen.
Tsumeb und Namutoni werden von den Südafrikanern eingenommen. |
09.07. |
Die deutsche Schutztruppe (3 497
Truppen, 1 331 sind gefallen) ergibt sich den Südafrikanern in der Nähe von Khorab (Km
500 an der Otavi-Eisenbahnlinie zwischen Swakopmund und Tsumeb).
Gouverneur Seitz behält seinen Wohnsitz in Grootfontein und zieht später, bis zum Ende
des Ersten Weltkrieges, auf eine Farm im Khomashochland. Der Schutztruppen-Befehlshaber,
Erich Victor Carl August Franke, wird auf Okawayo, nordöstlich von Karibib, interniert.
Die Reservisten der Schutztruppe dürfen nach Hause zurückkehren. Die aktive Truppe und
die Polizei werden in Aus interniert (1 552 Soldaten und Polizisten, die von etwa 600
Südafrikanern bewacht werden). Die Kriegsgefangenen schaffen unter schwierigsten
Umständen ein Musterlager östlich von Aus und nördlich der Eisenbahnlinie nach Seeheim.
Sie bleiben dort bis April 1919. Während der großen Grippe-Epidemie sterben von den 1
438 deutschen Kriegsgefangenen 65 und von den 600 südafrikanischen Bewachern 60.
Die Südafrikaner stellen das Schutzgebiet unter Kriegsrecht, das bis zum 01.01.1921
dauern soll. Südafrika erklärt das Rehobothgebiet als das gesetzmäßige Heimatgebiet (Homeland)
der Baster. Die Baster allerdings pochen auf ein Versprechen Louis Bothas auf völlige
Unabhängigkeit, das dieser bei dem Treffen mit Cornelius van Wyk am 01.04. des Jahres
gegeben hatte. Van Wyk stirbt am 25.04.1924. Nachfolger als Baster-Kapitän wird Albert
Mouton (bis zur Niederschlagung des Baster-Aufstandes, 1925).
Das Postamt Tsumeb schließt.
Das Britische Kriegsgefangenenlager (1915-1919) in Aus
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
Der Friedhof in Aus: Karas Region
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks
Grab eines deutschen Soldaten auf dem "Deutschen
Friedhof" in Grootfontein: Otjozondjupa-Region
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks |
11.07. |
General Beves wird
Militärgouverneur von Südwestafrika. |
19.07. |
Das Postamt Olukonda schließt als
letztes Postamt von Deutsch-Südwestafrika. Die weitere Postgeschichte von SWA wird von
Südafrika aus bis zum Jahr 1990 gestaltet. Die Südafrikaner führen sofort
südafrikanische Briefmarken ein, die ohne besondere Kennzeichnung benutzt werden, da die
meisten deutschen Briefmarken von den deutschen Behörden in Grootfontein (kleinere Mengen
auch an anderen Orten) verbrannt worden waren. Man findet ab jetzt Behelfsstempel der
südafrikanischen Unionspost und weiterverwendete deutsche Beutestempel, die von den
Südafrikanern aptiert und verändert bzw, an die englische oder holländische Sprache
angepasst werden. So wird z.B. aus Windhuk wieder Windhoek oder aus Kolmannskuppe Kolmanskop. |
August |
Der SA Major S.M. Pritchard
informiert die Ovambolandführer, dass SWA sich ab jetzt unter südafrikanischer
Herrschaft befände. Pritchard wird von Carl Hugo Linsingen (Cocky) Hahn (Enkel von
Missionar Carl Hugo Hahn) begleitet, der später auch Shongola (Oshivambo: die
Peitsche) genannt wird. Hahn wird Eingeborenenkommissar für das Ovamboland von 1921 bis
1946. Der erste Eingeborenenkommissar für das Ovamboland ist bis 1921 Major Charles
Manning.
Der Ovahimbaführer Muhona Katiti kehrt aus Angola in das Kaokoveld zurück und lässt
sich am Omuhongafluss nieder.
Die im Jahre 1914 nach Südafrika deportierten deutschen Bewohner kehren nach SWA zurück. |
02.08. |
Die Südafrikanische Eisenbahn- und
Hafenbehörde übernimmt die Kontrolle über die Eisenbahnen in Südwestafrika. |
13.08. |
Die Official Gazette of
South-West-Africa wird herausgegeben. |
16.08. |
Ganz Südwestafrika ist jetzt von
den südafrikanischen Truppen besetzt. |
17.08. |
Die wiederaufgebaute
Eisenbahnlinie in der Kap-Spurweite von Rössing aus erreicht über Ebony Karibib. Damit
wird die gesamte Eisenbahnlinie in Kap-Spurweite von Südafrika bis nach Walvisbucht dem
Verkehr übergeben. Die einzigen Schmalspurlinien (600 mm Spurweite) bleiben bis 1960:
Usakos (Kranzberg)-Tsumeb, Otavi-Grootfontein und ab 1921: Otjiwarongo-Outjo. Die neu
erstellte Verbindungsstrecke zwischen Kranzberg-Station und Usakos verkürzt die alte
Entfernung um 17,3 km. Zwischen Kranzberg und Usakos sind "Drei-Schienengleise"
verlegt, damit dieser Streckenabschnitt durch Züge in Kap- und Schmalspurweite befahren
werden kann. |
02.09. |
Pritchard verspricht dem
Uukwanyama-König Mandume ya Ndemufayo, ihn zu schützen. Mandume braucht diesen Schutz
nach einer früheren Niederlage gegen den portugiesischen General Pereira de Eça in der
Schlacht von Omongwa (vom 16.08. bis 19.08., an der auch Vita Tom auf portugiesischer
Seite teilnimmt), der gegen die unbotmäßigen Uukwanyama von Norden (Angola) vorrückt.
Daraufhin verschiebt König Mandume ya Ndemufayo seine Hauptstadt von Ondjiva (Angola),
die am 05.09. von den Portugiesen besetzt wird, nach Oihole (im heutigen Angola), 6 km
nördlich von Odibo. Der Ombandja-König Shihetekela unterstützt Mandume in seinem
Widerstandskampf gegen die Portugiesen. Er siedelt in Etomba. Der Gruppenführer Ndjukuma
Shilengifa zieht von Oihole in das Omedigebiet. Er unterstützt später die Südafrikaner.
Südafrika unterstützt Mandume, da man glaubt, dass er durch seine starken
Führereigenschaften seine Untertanen kontrollieren könne. Die Verwaltung der nördlichen
Gebiete ist nach der südafrikanischen Machtübernahme anfänglich kaum existent. Erst mit
der Trockenheit, der großen Hungersnot und der Weltwirtschaftskrise am Ende der Zwanziger
Jahre wird die Verwaltung im Norden, besonders im Ovamboland, gestrafft. |
11.09. |
Es wird ein Grenzabkommen zwischen
der Union von Südafrika und Portugal über die Kunene-Grenze geschlossen. Dieses Abkommen
soll den sogenannten Wasserfall-Disput zwischen den beiden Ländern klären. Der
umstrittene 11 km-Streifen, eine Neutrale Zone, wird vorläufig gemeinsam von Südafrika
und Portugal verwaltet. Die 17o 23' 10" Süd Position wird als
provisorische cut-line-border festgelegt. Namakunde wird die gemeinsame
Verwaltungsresidenz für einen südafrikanischen und einen portugiesischen Vertreter.
Dadurch kommt König Mandume in eine unmögliche Situation, die ihn mit beiden
Kolonialmächten, den Südafrikanern und den Portugiesen, in Konflikt bringt. |
September |
Die Lüderitzbuchter Zeitung
erscheint als erstes deutschsprachiges Presseorgan nach dem Krieg. |
30.10. |
Edmund Howard Lacam Gorges wird
als erster Administrator des am 28.10. proklamierten Protektorats angestellt. |
Ende 1915 |
Nach dem Zusammenbruch der
deutschen Kolonialmacht kehren überlebende Witbooi-Nama nach Gibeon zurück. Unter den
Witboois befinden sich auch die Söhne des alten Hendrik Witbooi, Jesaias und Isaak
Witbooi. Isaak wird von den Südafrikanern als "Vormann" auf der Werft von
Gibeon angestellt. Proteste "weißer" Farmer führen später zur Umsiedlung der
Witbooi-Nama nach Rietmond und 1919 nach Witbooisvlei. |