1888
22.02. |
Der Witbooiführer Moses David
Witbooi wird von Paul Visser erschossen. Mit ihm stirbt sein Hoofraad-Mitglied,
Adam Klaasen. Sein Sohn Hendrik Witbooi wird sein Nachfolger. Witbooi wird mit Vissers
Alliierten, Manasse !Noreseb, zusammen mit Witboois Ex-Alliierten !Hoëb ||Oasmab (alias
Fritz Lazarus ||Oaseb, mit dem !Noreseb inzwischen Frieden gemacht hatte), Hendrik
Windstaan von den Groot Doden, Jan Jonker Afrikaner und mit einzelnen Gruppen der
||Hawoben konfrontiert. 
Gräber der Witbooi-Dynastie auf dem Gibeon-Friedhof: Gräber von Moses David
Witbooi und Adam Klaasen
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
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25.03. |
Das erste offizielle Bergwerksamt
wird, nachdem die erste Bergbaugesetzgebung in der Kolonie in Kraft tritt, von
Reichskommissar Göring in Otjimbingwe gegründet. Die DKGSWA bekommt Minenrechte für
fast das gesamte Schutzgebiet. Göring berichtet von "Goldfunden" bei
Walvisbucht, die sich später als Betrug herausstellen (Görings Goldschwindel). |
02.05. |
Die ersten Soldaten der
Schutztruppe landen unter dem Befehl von Ulrich von Quitzow auf dem britischen Schiff
Venus in der Kolonie. Unter den Soldaten sind die Herren Wilhelm Grundmann, Karl Höpfner,
M. Brehmen und Böhsel, sowie der Kaufmann Arnold Schad. Sie werden alle in Otjimbingwe
stationiert. |
Juni |
Otjimbingwe wird von Hendrik
Witbooi angegriffen. Erneute Angriffe erfolgen im Juli und September. |
01.07. |
Deutsch-Südwestafrika wird
Mitglied der Welt Post Union. |
16.07. |
Das erste Postamt wird in
Otjimbingwe eröffnet. Hugo von Goldammer wird erster Postamtsvorsteher. Der erste
Poststempel ist Otyimbingue. Die ersten Briefmarken sind die der Deutschen
Reichspost (Ausgaben der Deutschen Reichspost: 1880 und ab 1889 die
"Krone-Adlermarken" ohne Aufdruck, die nur durch die örtlichen Poststempel zu
identifizieren sind). Das Postamt fällt unter das deutsche Reichspostamt. Der
gegenwärtige Dienst wird von der Oberpostdirektion Hamburg wahrgenommen.
Die DKGSWA transportiert die Post von Otjimbingwe nach Walvisbucht. Von dort wird sie per
Schiff nach Kapstadt gebracht. Die Seeverbindung wird von dem Segelschiff Louis Alfred,
die alle zwei Monate anlegt, befahren.
Wegen der Aufstände im Damaraland muss das Postamt von Otjimbingwe nach Walvisbucht
verlegt werden (von November 1888 bis 07.07.1889 und erneut von September 1889 bis
13.03.1890). |
August |
Hendrik Witbooi unternimmt mehrere
Feldzüge gegen Manasse !Noreseb von Hoachanas (bis April 1889). |
04.08. |
Eine Straßen-Verordnung
für Frachtfahrer hat den Zweck, die Weide längs der nördlichen Baistraße zwischen
Otjikango und der Swakopmündung zu schonen. |
12.08. |
Hendrik Witbooi tötet Paul Visser,
der früher seinen Vater Moses Witbooi ermordet hatte. |
01.10. |
Der Verkauf von Farmen
Einheimischer an Europäer benötigt die Zustimmung der kolonialen Regierung. |
Oktober |
Witbooi trifft Göring zum ersten
Mal in Rehoboth. Er weigert sich, mit den Deutschen einen Schutzvertrag abzuschließen. |
30.10. |
Göring trifft in Gegenwart des
britischen Händlers Robert Lewis Maharero in Okahandja. Maharero, der mit seiner
Behandlung durch die Deutschen unzufrieden ist, die nicht in der Lage sind, ihn gegen
Witbooi wirkungsvoll zu schützen, annulliert den Schutzvertrag von 1885 und ernennt Lewis
zu seinem Handlungsbevollmächtigten. Göring ist gezwungen, im britischen Walvisbucht
Zuflucht zu suchen. Schuld an diesem Debakel ist die deutsche Reichsregierung, die glaubt,
SWA mit drei Beamten und 20 Soldaten effizient zu verwalten. |
November |
Hendrik Witbooi verbündet sich mit
dem Führer der Bondelswarts (!Gami-#nun), Wilhelm Christian, gegen Fraktionen der
||Hawoben. Andere Namalandführer wie Führer Tseib von den Kharo-!oan in Keetmanshoop,
Jakobus Isaak von Berseba (Nachfolger von Jakobus Isaak wird Diederik Goliath (|Gariseb
|Aiomab)(1894-ca. 1900)) und Joseph Frederiks II von Bethanien, sind in die
Auseinandersetzungen verwickelt. Der Irrgarten von Verhandlungen, Kriegsdrohungen und
-aktionen stärkt die Führungsposition von Hendrik Witbooi (bis April 1889).
Der Rheinische Missionar Friedrich Judt berichtet, dass sich Hendrik Witbooi
hauptsächlich in der Umgebung von Hoachanas aufhalte. Witbooi schafft es, die komplexe
politische Situation im Namaland zu entwirren. Gleichzeitig konzentriert sich Hendrik
Witbooi auf seine Auseinandersetzung mit den Ovaherero und auf das Vorrücken der
deutschen Kolonialmacht. |
Dezember |
W. L. Kingon macht ein Angebot,
Deutsch-Südwestafrika für zwei Millionen Mark zu kaufen.
Hendrik Witbooi kauft von dem britischen Händler Robert Duncan und dem Burenfarmer
Spangenberg Waffen im Tausch gegen 4 000 erbeutete Rinder. |