1927 |
Südafrikanische Bombenflugzeuge
bedrohen "schwarze" Minenarbeiter in Tsumeb (Staffelführer: Peer van Rynefeld).
CDM entdeckt reiche Diamantenvorkommen in Alexanderbucht südlich des Oranjeflusses. Der
Entdecker ist Hans Merensky.
Hans Merensky eröffnet eine Kupfermine in Klein-Aub. |
31.01. |
Die Vereinigte Nationale Südwest
Partei (UNSWP)(United National South West Party (UNSWP)(Verenigde Nasionale Suidwes
Party) entsteht aus der NPSWA und der Südwest Partei. Sie will die Vormachtstellung
des Deutschen Bundes (DB) in der Gesetzgebenden Versammlung brechen. Die UNSWP bleibt
Mehrheitspartei bis 1950.
Eine Beschwerde der Subiya-Gemeinschaft im Caprivizipfel führt dazu, dass die
traditionellen Rechte des Lozivolkes im heutigen Zambia auf Landgebrauch im Caprivizipfel
auf die Einwohner von Sesheke beschränkt werden, mit Ausnahmen in besonderen Fällen. |
Januar |
Der Zufahrtskanal und die
Liegeplätze im Hafen von Walvisbucht werden vertieft. |
01./02.04. |
Die UNSWP hält ihren
Parteikongress in Windhoek ab. Es wird u.a. beschlossen, eine Partei-Zeitung, Die
Suidwes Afrikaner, herauszugeben. |
26.04. |
Die deutschen Mitglieder verlassen
unter Protest die Gesetzgebende Versammlung (Deutsch-Südafrikanischer Unions-Gegensatz).
Dadurch werden die Beziehungen unter den Europäern von SWA weiter verschlechtert. |
13.06. |
Jacques Pierre Niehaus von der
UNSWP betont den Hauptgrundsatz seiner Partei, Südwestafrika in die Union von Südafrika
zu integrieren. |
05.07. |
Die Römisch-Katholische Kirche
gründet eine Missionsstation in Anamulenge/Ombalantu im Uukwaluudhigebiet im Ovamboland. |
August |
Der südafrikanische
Generalgouverneur Cambridge Alexander Augustus, Earl of Athlone besucht SWA. |
03.08. |
Die neue Walvisbuchter Hafenmole
wird offiziell eröffnet. |
20.08. |
Ein deutsches Konsulat wird in
Windhoek eröffnet. |
10.10. |
Immanuel Gottlieb
"Maxuilili" Nathaniel wird in Tsumeb geboren. |
November |
Eine neue Schiffshelling und eine
Schiffsreparaturwerft wird im Hafen von Walvisbucht fertiggestellt. |
1928 |
Neue Rassengesetze schränken
weiterhin das Selbstbestimmungsrecht namibischer "Schwarzer" ein. Das Gesetz Nr.
38 von 1928 macht den SWA Administrator zum "Obersten Gruppenführer aller
Eingeborenen". Er kann damit willkürlich Gruppenführer einsetzen oder absetzen und
ganze oder teilweise Gruppen von einem Teil des Landes in einen anderen umsiedeln.
In steigendem Maße werden städtische "Schwarze" gezwungen, sich außerhalb der
Städte in "Eingeborenenwerften" niederzulassen, die durch die Proklamation Nr.
15 von 1928 reguliert und kontrolliert werden. Die Proklamation reguliert auch die
"Eingeborenenreservate". M.J. Olivier, der später der Generalkommissar für die
einheimischen Völker in SWA werden soll, erklärt 1961, dass "Eingeborenenreservate
so geplant sind, dass sie die nötigen Arbeitskräfte für jeden Bezirk zu verschaffen in
der Lage sind".
Die Natives Reserve Commission (1928) empfiehlt die Einführung einer Weidesteuer
in allen "Eingeborenenreservaten" (für "Schwarze" bis zum 55.
Lebensjahr). Das Motiv dieser Steuer ist es, arbeitsfähige Männer auf den
"weißen" Arbeitsmarkt zu zwingen.
Dama gründen die Progressive Association, die größere Freiheiten für namibische
Einheimische anstrebt und sich gegen alle "Weißen" einschließlich Missionare
wendet.
Der frühere Ombandja-König Shihetekela zieht von Oshikwiyu nach Onambome bei Okalongo im
Uukwanyamagebiet.
Die Suche nach neuen Diamantvorkommen im Sperrgebiet wird fortgesetzt. Geologen der CDM
unter der Leitung von Werner Beetz finden reiche Vorkommen auf der nördlichen Seite des
Oranje. Die Entdeckung führt später (1936) zur Gründung von Oranjemund. Hier werden die
größten Diamanten überhaupt gefunden (bis zu 246 Karat).
"Taffie" Louw entdeckt weitere radioaktive Mineralien (die spätere
Rössing-Mine). |
März |
Zwei Mitglieder der Dorsland-Trekker
in Angola, Andries Alberts und Michiel van der Merwe, Söhne jener Männer, die, im
Jahre 1880, Zuflucht in Humpata in Angola gesucht hatten, reisen nach Südafrika, um mit
General Hertzog über eine Rückkehr der Trekker nach SWA zu unterhandeln. |
23.03. |
Hans Bruno Karl Hirsekorn,
deutschsprachiges Mitglied der Gesetzgebenden Versammlung, unterstützt in einer
Grundsatzrede in Lüderitz das Mandatssystem in Südwestafrika und nimmt einen strengen
Anti-Unions Standpunkt ein. |
August |
1 842 Afrikaner-Farmer aus Angola (Dorsland-Trek)
werden in SWA angesiedelt. Das trägt zu weiteren Reibungen innerhalb der
"weißen" Gruppe bei. Unter denjenigen, die bei Swartbooisdrift nach SWA ziehen,
ist auch William James Bushnell Chapman, Sohn des Forschers und Jägers aus dem 19.
Jahrhundert, James Chapman.
Dorslandtrekker-Monument und Grab bei Swartbooisdrift, September
2004
Copyright of Photos: Dr. Klaus Dierks |
05.10. |
Ferdinand Stich gibt die Zeitung Walvis
Bay Messenger heraus. |
12.10. |
Daniel Holtzhausen, Direktor für
Öffentliche Arbeiten in Windhoek, erwirbt für seine amtlichen Aufgaben ein Cadillac
La Salle-Automobil. Das Fahrzeug bekommt die Registrierungsnummer "W-1"
(heute: N 1 W). Im März 1939 geht diese Prestige-Nummer in den Besitz von Terence (Terry)
Ryan (bis etwa 1989) über. Dann wechselt die Nummer zu Billy de Lange. Der nächste
Eigentümer ist Llewellyn Anthony. Im Jahre 2001wird David Imbili, Schwiegersohn des
heutigen Präsidenten Sam Nujoma, Besitzer von "N 1 W". |
28.10. |
Isaak (Izak) Witbooi stirbt. Sein
Nachfolger als Führer der Witbooi-Nama wird David Witbooi.
Gräber der Witbooi-Dynastie auf dem Gibeon-Friedhof: Grabstein für Isaak (Izak)
Witbooi
Copyright of Photo: Dr. Klaus Dierks
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